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Erfahrungsbericht Autoverkauf

Auch ein Kfz-Sachverständiger benötigt zuweilen ein neues Auto  - das alte Fahrzeug musste folglich verkauft werden.

Zum Verkauf stand ein Mercedes in sehr gutem technischen und optischen Zustand. Allerdings mit einem Haken: er hatte über 400.000 km auf dem Tacho, und es war ein gewerblich genutztes Fahrzeug. Zudem muss man als gewerbetreibender Kfz-Sachverständiger dem Käufer selbstverständlich eine Garantie bzw. eine Sachmangelhaftung  gewähren. Folglich habe ich das Fahrzeug bei einschlägigen Internetmarktplätzen als gewerbetreibender Kfz-Gutachter inseriert und so eine Sachmangelhaftung ausschließen können. Wenige Sekunden nach dem Onlinestellen der Anzeige, klingelte das Telefon ohne Unterlass, mit teils dubiosen Anrufern. Genervt von den ersten fünf oder zehn Telefonaten, habe ich die Anzeige nach wenigen Minuten wieder gelöscht.

Der nächste Versuch mein Auto zu verkaufen, führte mich zu den freien Kfz-Händlern in meiner unmittelbaren Umgebung. Das sind mit aller Wahrscheinlichkeit die Händler, von denen man gelegentlich auch ein Kärtchen am Fahrzeug findet. Die gebotenen Preise waren allerdings wirklich unterirdisch. Das ging mehr in Richtung "Verschenken". Als Kfz-Sachverständiger bzw. Kfz-Gutachter ist mir natürlich klar, dass ein Kfz-Händler etwas verdienen muss und soll. Wenn die Angebote jedoch 70 bis 80 Prozent unter dem ersten vergleichbaren Fahrzeug am Markt liegen, hat das nichts mehr mit einem guten Geschäft für beide Seiten zu tun.

Meine nächste Station als Kfz-Sachverständiger war eine Firma, die viel Werbung im Fernsehen oder auf den Gebrauchtwagenbörsen im Internet macht. Ich möchte keine Werbung für diese Firmen machen, von daher möchte ich den Namen hier nicht nennen.

Ich bin also mit meinem Fahrzeug vorstellig geworden, ein Mitarbeiter dieser Firma hat Fotos von dem Fahrzeug gemacht, den technischen Zustand dokumentiert, eine Probefahrt gemacht usw. Nach zwei Tagen erhielt mein Kfz-Sachverständigenbüro eine E-Mail mit einem entsprechenden Kaufangebot. Das Angebot hat auch jetzt keinen Jubel bei mir hervorgerufen, allerdings war es marktgerecht, das kann ich als Kfz-Sachverständiger nicht anders sagen.  

Der Wehrmutstropfen bei diesen Angeboten, sie sind nur drei Tage gültig. Das löst natürlich einen gewissen Zeitdruck aus.

Mit diesem Angebot habe ich dann bei den zuvor besuchten freien Händlern einen Besuch gemacht und, siehe da, das Angebot wurde nochmals erhöht.

 

Mein Tipp:

1. Erst zu den besagten Firmen gehen (die viel Werbung im Internet und Fernsehen machen)

2. Mit dem Angebot im Rücken zu anderen Händlern fahren.

3. Vergleichen mit der Summe, die mir mein Autohaus für den Gebrauchten geboten hat.